Am 5. Januar ziehen überall in Spanien Kamele durch die Straßen. Geritten von den Heiligen Drei Königen aus dem Morgenland und beladen mit Geschenken für Kinder, gibt dies den offiziellen Startschuss für das große Dreikönigsfest, das am nächsten Tag gefeiert wird. Übrigens stellen immer mehr Dörfer und Städte auf Pferde statt auf Kamele um.
Was in den Niederlanden kaum mehr als eine Nebensache ist, ist hier eines der wichtigsten Feste des Jahres. Auffällig sind die vielen Ähnlichkeiten mit unserem Sinterklaas-Fest, aber dazu später mehr.
Die Heiligen Drei Könige suchen laut der Bibel nach dem neugeborenen Jesuskind. In der moderneren Version werden sie auf ihrer Suche durch die spanischen Straßen von prächtig dekorierten Festwagen (oft mit einem Nahost-Motiv), prachtvoll gekleideten Menschen, vielen Laternen (um böse Geister zu vertreiben) und einer ganzen Schar von Anhängern begleitet, die Süßigkeiten an die Kinder werfen.
Dieses bunte Gefolge zieht immer große Menschenmengen an. Manchmal versammeln sich die Menschen nicht auf den Straßen, sondern in den Häfen, wenn die Weisen per Boot ankommen. Oder sogar auf schneebedeckten Bergen, wenn sie in Skigebieten auf Skiern anreisen.
Abgesehen davon, dass es ein Fest ist, das tief in religiösen Ereignissen verwurzelt ist, ist es vor allem für die Kinder gedacht. Diese schreiben einen Brief an die Heiligen Drei Könige mit ihrem Wunschzettel. Am Vorabend des 6. Januar stellen sie eine Schale mit Wasser und Futter für die Kamele bereit. Die Weisen kommen nachts durch das Fenster und legen die Geschenke in die Schuhe.
Genau wie bei Sinterklaas können unartige Kinder bestraft werden, aber in Spanien besteht diese seltsame Strafe aus einer Süßigkeit, die wie Kohle aussieht, aber köstlich schmeckt.
Nach dem Schwerpunkt auf den Kindern geht es am 6. Januar vor allem um gutes Essen und ausgelassene Feiern für die ganze Familie.