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Archäologen haben begeistert auf einen jüngsten Fund in Guardamar aus dem 8. Jahrhundert vor Christus reagiert. Ausgrabungen etwa zwei Kilometer vom Meer entfernt haben einen 3.000 Jahre alten Wassergraben aus der phönizischen Zeit freigelegt. Mit einer Tiefe von drei Metern und einer Breite von acht Metern beschreiben die Archäologen den Fund aus mehreren Gründen als wichtig. Das erste ist, dass in Spanien ein ähnlicher Fund nur in Cadiz gemacht wurde. Darüber hinaus scheint der Verteidigungsgraben vollständig intakt zu sein. Aber vielleicht wichtiger ist die Größe. Ähnlich große Strukturen wurden nur in der Nähe von Beirut im Libanon gefunden. Da der Schwerpunkt des riesigen Reiches der Phönizier im Libanon, in Israel und in Syrien lag, zeigt die Entdeckung, wie strategisch wichtig Guardamar für die Interessen dieses Seefahrervolkes war.
Frühere Funde haben Guardamar veranlasst, ab Juni 2021 Touren zu organisieren. Zwei Orte in den Dünen werden besucht. Das Rabita Califal ist ein Ort, an dem Besucher die Überreste maurischer Wehrtürme und einer römischen Villa kennenlernen können. Sie stammen aus dem 9. bis 11. Jahrhundert. An der Stelle von La Fonteta berichten Experten von phönizischen Funden aus dem 6. und 7. Jahrhundert vor Christus.
Die phönizische Zivilisation war im Vorfeld der Ära eine der fortschrittlichsten im heutigen Europa. Sie besaßen eine Reihe wichtiger Eigenschaften, die ihren Handel und ihre Expansion ermöglichten. Sie waren sehr gut darin, seetüchtige Schiffe zu bauen und hatten ein gutes Verständnis für die Navigation im Mittelmeer. So gelang es ihnen, sich an verschiedenen Orten niederzulassen. Verteidigungsmauern und Wassergräben waren wichtig, um unzufriedene Arbeiter in Schach zu halten. Diese lokalen Arbeitskräfte wurden für die Gewinnung von Naturmetallen aus dem Boden von Guardamar eingesetzt.
Die Tatsache, dass der Wassergraben einige Kilometer von der Küste entfernt gefunden wurde, hat eine einfache Erklärung. Zu dieser Zeit kam das Meer weiter ins Landesinnere als heute. Der archäologische Fund entspricht daher dem Ort, an dem sich zu dieser Zeit die Mündung des Segura befand.
Der archäologische Durchbruch bedeutet, dass Guardamars Genese neu geschrieben werden muss. Der Fund zeichnet die früheste Geschichte in der Zeit von mehreren hundert Jahren nach. Die Stadt kann nun auch behaupten, dass, soweit bekannt, die früheste Anwesenheit von Phöniziern in der Region Alicante an der Mündung des Flusses Segura erfolgen muss.
Dies bedeutet auch, dass für das Archäologische Museum von Guardamar noch viel zu tun ist. Die neuesten Entwicklungen werden zweifellos dazu beitragen, den Besuchern einen noch besseren und detaillierteren Einblick in die reiche Vergangenheit der Stadt zu geben.
