Der Einfluss Kubas auf das Leben in Torrevieja ist deutlich spürbar. Dies ist vor allem auf die Blütezeit der Salzindustrie im 19. Jahrhundert zurückzuführen. In den Jahren 1844 und 1845 fuhren nicht weniger als 772 mit Salz beladene Schiffe in die Karibik. Kuba war am meisten
beliebtes Ausflugsziel. Auf den Rückreisen wurden vor allem Holz, Zucker und Kaffee mitgenommen. Doch die starke Bindung zwischen der Insel und der Stadt Torrevieja ist vor allem auf die Habanera-Musik zurückzuführen, die Seefahrer in Kuba hörten und nach ihrer Rückkehr in die Stadt brachten.
Das Denkmal der Coralistas ist ein greifbarer Beweis für den anhaltenden kubanischen musikalischen Einfluss. Auf dem Paseo Vistalegre in der Nähe des Tourismusbüros ist dieses Kunstwerk sowohl ein schöner Blickfang als auch eine Hommage an die Habanera-Musik. Mehrere Personen sehen in dem Denkmal die Umrisse einer Kathedrale. Die Frage ist, ob der Künstler das so gewollt hat, aber es ist eine verständliche Interpretation. Auch die lange „Bank“ rund um das Denkmal ist sehr funktional. Es ist ein lohnender Ort, um am Anfang des langen Boulevards einen ruhigen Blick auf das Hafengebiet zu werfen.
Es ist leicht zu verstehen, dass die Habanera-Musik bei Besuchern aus Übersee einen so tiefen Eindruck hinterlassen hat. Die in Kuba geborene, eher langsame Musikform weist rhythmische Elemente auf, die beispielsweise Jazz, Tango, Samba sowie populäre und klassische Musik beeinflusst haben.
Der musikalische Reichtum der Musik wird jedes Jahr beim internationalen Habaneras-Festival in Torrevieja hervorgehoben. Die 71. Ausgabe wird im Jahr 2025 mit Acts aus verschiedenen Ländern stattfinden.
Dass Torrevieja weiterhin die Verbindung zur kubanischen Musik pflegt, zeigt sich auch daran, dass das große Einkaufszentrum am Rande der Stadt den Namen Habaneras trägt.